Otto HAUSER (Pseudonym: Ferdinand Büttner)

Übersetzer, Schriftsteller, Literaturhistoriker

geb.: 22. 08. 1876, Dijanes bei Vrbovec (Kroatien)
gest.: 26. 05. 1944, Blindendorf bei Wiener Neustadt

Der Sohn eines Gutsbesitzers studierte zunächst an der Technischen Hochschule, später wechselte er an die Wiener Universität und belegte evangelische Theologie und orientalische Sprachen ohne nach eigener Aussage je eine Prüfung abzulegen oder einen Studienabschluss zu anzustreben. Otto Hauser knüpfte Kontakte zu Theodor Herzl, der seine erste größere Erzählung vom „Lehrer Johannes Johanson“ in der „Neuen Freien Presse“ herausbrachte und ihn auch weiter förderte.

Den Ersten Weltkrieg erlebte Hauser als Aktiver wobei er ab 1916 auf dem Balkan eingesetzt wurde und dabei zeitweilig auch als Redakteur für die Belgrader Nachrichten arbeitete. Nach seiner Rückkehr lebte er, von kurzen Aufenthalten in Weimar und Danzig abgesehen, hauptsächlich in Wien.

Otto Hauser besaß eine außergewöhnliche Sprachbegabung, die ihn befähigte Übersetzungen von Dichtungen und anderen Werken aus rund 30 Sprachen anzufertigen. Er verfasste eine Vielzahl von Romanen, wie beispielsweise „Spinoza“ oder das Epos Atlantis“ die stark der Neoromantik verhaftet sind. In seiner„Weltgeschichte der Literatur“, wie auch in dem mythologischen Werk „Germanischer Glaube“ verfocht er die Idee einer lichten nordischen Rasse als Kulturträgerin, die er dann ohne je anthropologisch – naturwissenschaftliche Studien betrieben zu haben, zu einer obskuren Rassenkunde ausbaute. Nach 1920 suchte er den Kontakt zu Gruppen der Jugendbewegung, die er für seine Ausleseideen zu gewinnen suchte bzw. gründete eigene Gruppen, wie die „Jungwacht“, „Jung Wiking“ oder den „Atlantisbund“.

Trotz seiner geistigen Nähe zu ihrer Ideologie erfuhr Otto Hauser nach 1938 keine Förderung durch die Nationalsozialisten.

Der Tote wurde 1979 exhumiert, eingeäschert, und die Urne auf dem Matzleinsdorfer Friedhof beigesetzt.

Lit.:
Der Große Brockhaus, Leipzig 193115, S. 240
Akademie der Wiss. (Hrsg.) Österreichisches Biographisches Lexikon, Bd. 2, Graz 1959, S. 220