geb.: 27. 09. 1845
gest.: 22. 07. 1933, Wien
Gustav Münstedt errichtete nach der Donauregulierung im Prater das Hyppodrom Washington und eröffnete 1877 eine Vergnügungshalle, die er Zentralhalle benannte, in der Singspiele und gymnastische Produktionen vorgeführt wurden. In den 80 er Jahren betrieb Münstedt ein mechanisches Bergwerk, ein Schiffskarussel und ließ Riesen und Liliputaner sowie bekannte Tierbändiger auftreten. Als Chef der Münstedt – Kolibri, einer Liliputanertruppe bereiste er fast ganz Europa.
Im Jahr 1901 bot er den Zuschauern „lebender Bilder“ und ab 1902 gestaltete er seinen Betrieb, der sich in der Nähe von Präuschers Panoptikum befand, in ein Kino um. Seine Unternehmung vermachte Münstedt 1933 den beiden Liliputanern Nikolaus und André Marcell. Im Zuge eines Bombenangriffes wurde das Kino zerstört, jedoch anstelle des ebenfalls abgebrannten Phönix – Schaupalastes wieder aufgebaut.
Lit.:
Czeike Felix: Historisches Lexikon Wien, Bd. 4, Wien 1995 S. 322
Havelka Hand: Der Wiener Zentralfriedhof, Wien 1989, S. 129