Franz Josef Freiherr von HAYMERLE

Verwaltungsbeamter, Sektionschef

geb.: 3. 12. 1850, Preßburg (Pozsony) (Bratislava) heute Slowakei
gest.: 16. 12. 1928, Wien

Nach dem Besuch des Theresianums studierte Franz Josef Haymerle ab 1870 an der Wiener Universität Rechtswissenschaften und promovierte 1875. Zwei Jahre später wurde er im Ministerium für Kultus und Unterricht aufgenommen und ab 1881 mit der Verwaltung des industriellen Unterrichtswesens betraut. 1882 übernahm er die Verwaltung des Museums für Kunst und Industrie und saß als Vertreter des Ministeriums im Aufsichtsrat der Kunstgewerbeschule am Stubenring. Zu seinen Leistungen zählt die Reformierung des industriellen Bildungswesens, des Gewerbemuseums, der graphischen Lehr – und Versuchsanstalt. Zwischen 1882 und 1894 gab er das „Centralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen“ heraus. Er verfasste auch ein Lehrbuch das „ Deutsche Lesebuch für kommerzielle Lehranstalten“, das mehrere Auflagen erlebte

1884 wurde Haymerle Leiter des evangelischen Kultusreferates und erreichte die Neugestaltung der evangelisch – theologischen Fakultät an der Universität Wien.

1914 wurde er in den Freiherrnstand erhoben.

Lit.:
Akad. d. Wiss. (Hrsg.): Österreichisches Biographisches Lexikon, Bd. 2, Graz 1959, S. 227
Czeike Felix: Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, Wien 1994, S. 104