geb.: 12. 06. 1880, Mährisch – Schönberg (Šumperk) heute Tschechien
gest.: 6. 09. 1965, Salzerbad (NÖ)
Otto Rommel studierte nach der Matura Geschichte, Germanistik und klassische Philologie an den Universitäten Wien und Graz und promovierte 1904 zum Dr. phil. 1916 – 1919 leitete er als Direktor die Schwarzwaldschen Mädchenmittelschulen und übernahm von 1919 – 1937 die Direktion in der Bundeserziehungsanstalt in Wien Breitensee. 1929 wurde er zum Hofrat ernannt.
Zu seinen Leistungen als Literturhistoriker zählte die Entdeckung der „Barocktradition im österreichisch – bayrischen Volkstheater“, „Der österreichische Vormärz“ sowie die Herausgabe des „Wiener Musenalmanachs“. Im Besonderen sind seine Forschungen zur Wiener Volkskomödie, die sich in den Werken „Die großen Figuren der Alt – Wiener Volkskomödie“ und „Die Geschichte der Altwiener Volkskomödie von der frühesten Zeit bis zum Tode Nestroys“ niederschlugen, hervorzuheben. Als Herausgeber edierte er die historisch kritischen Gesamtausgaben der Werke von Johann Nestroy, Ludwig Anzengruber und Anton Wildgans sowie Ausgewählte Werke von Nikolaus Lenau und die Novellen von Friedrich Halm. Außerdem gab er 60 Bände der „Österreichischen Klassikerbibliothek „ heraus.
Für seine Leistungen wurde Rommel mit dem Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften und dem Ehrenring der Stadt Wien ausgezeichnet.
Lit.:
Czeike Felix: Historisches Lexikon Wien, Bd. 4, Wien 1995, S. 690
Kleindel Walter: Das große Buch der Österreicher, Wien 1987, S. 436