Dr. Karl ZSIGMONDY

Mathematiker

geb.: 17. 03. 1867,
gest.: 15. 10. 1925, Wien

Der Sohn von Adolf Zsigmondy besuchte das Gymnasium in Hernals und studierte anschließend Mathematik und theoretische Physik an der Wiener Universität. Zu seinen Lehrern zählten Gustav von Escherich, Emil Weyr und Josef Stefan. Nach seiner Promotion zum Doktor der Philosophie im Jahr 1890 verließ er Wien, um seine Studien in Berlin zu vertiefen.

Bereits seine Dissertation „Über die Eigenschaften der Binominal – Reihe und einige Auswirkungen derselben“, zeigte schon seine zukünftigen Interessen. In Berlin widmete sich Karl Zsigmondy 1891/92 dem Studium der Zahlentheorie bei den Professoren Kronecker, Helmholtz und Fuchs. Nach dem Tod von Professor Kronecker verließ er Berlin um sich bei Professor F. Klein in Göttingen weiter zu bilden. Da Göttingen nicht seinen Erwartungen entsprach, setzte er seine Studien in Paris an der Sorbonne und am Collège de France fort.

1893 kehrte er nach Wien zurück, um sich zu habilitieren. Nebenbei besuchte er Vorlesungen bei Professor Leopold Gegenbauer. Als Dozent hielt er Vorlesungen über die Theorie der Kettenbrüche, Kugelfunktionen, die näherungsweise Berechnung von Funktionswerten, arithmetisch – algebraische Analysen sowie über Differential – und Integralrechnung. Gleichzeitig arbeitete Karl Zsigmondy als Assistent an der Wiener Technischen Hochschule. 1899 war er bereits Honorarprofessor und 1902 Extraordinarius und schließlich erhielt er 1905 eine Berufung als ordentlicher Professor an die Deutsche Technische Hochschule in Prag. Doch schon ein Jahr später kehrte er als Ordinarius an die Wiener Technische Hochschule zurück, wo er Vorstand der Lehrkanzel für Mathematik I und ab 1921 bis zu seinem Tod 1925 für Mathematik II war.

Für die Studienjahre 1916/17 bzw. 1920/21 wählte ihn das Professorenkollegium zum Dekan sowie 1918/19 zum Rektor der Hochschule. 1921 erhielt er für seine Verdienste den Titel Hofrat verliehen.

Lit.:
Mecenseffy Grete: Evangelische Lehrer an der Wiener Universität, Wien 1967, S. 221f