Publizist, Wirtschaftswissenschaftler
geb.: 15. 11. 1891, Wien
gest.: 28. 12. 1959, Wien
Hermann Reitzer war der Sohn des Publizisten und Buchhändlers Adolf Reitzer, einem Vorkämpfer für die Beseitigung der Zeitungsstempel und des Kolportageverbotes. Nach der Matura studierte er an der Wiener Universität Rechtswissenschaften. Zu seinen Lehrern zählten unter anderem der Völkerrechtler Heinrich Lammasch oder die Nationalökonomen Eugen von Böhm – Bawerk, Friedrich von Wieser sowie Eugen von Philippovich.
Auf die Promotion zum Dr. jur. folgte eine zweijährige Gerichtspraxis und anschließend ging er ins Kriegsministerium und war mit der Durchführung der von Kaiser Karl I. verfügten Amnestie befasst. Von der jungen Republik wurde er in die parlamentarische Kommission zur Überprüfung der Militärgerichtsbarkeit kooptiert.
Reitzer war auch Obmann des Lese – und Redevereins für Studenten sowie Herausgeber des „Wiener Fremdenblattes“ bzw. Chefredakteur des „Wiener Handelsblattes“ und Mitglied der Concordia. Darüber hinaus gab er eine Biographie von Robert Hammerling und einen Kommentar zum Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb heraus.
1941 verließ er die Heimat und war Leiter der Österreichabteilung von Radio Kairo. In dieser Zeit schrieb er „Recht und Juristen in Abessinien“. Nach seiner Rückkehr aus der Emigration war er Syndikus des „Donaueuropäischen Instituts“ und Chefredakteur des Donaueuropäischen Informationsdienstes. In diesem Sinne schrieb er auch das Werk „Der Donaueuropäische Gedanke“.
Lit.:
Kleindel Walter: Das große Buch der Österreicher, Wien 1987, S. 425
WSTLA: Biographischer Akt