Dr. Edmund MOJSISOVICS Edler von Mojsvar

Geologe und Alpinist

geb.: 18. 10. 1839, Wien
gest.: 2. 10. 1907, Mallnitz

Edmund war der Sohn des Primararztes am Wiener Allgemeinen Krankenhaus Georg von M. und Bruder des Zoologen August von Mojsisovics. Er studiert Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Graz und promovierte 1864. Auf seinen zahlreichen Wanderungen in den Alpen widmete sich Edmund Mojsisovics geologischen und geographischen Studien. Zu seinen speziellen Interessen zählte auch die Erdbebenforschung. Seit 1865 wirkte er an der Geologischen Reichsanstalt und wurde 1870 zum Chefgeologen und Bergrat, 1879 zum Oberbergrat und 1892 zum Vizedirektor ernannt.

1871 habilitierte sich Edmund Mojsisovics an der Wiener Universität für spezielle Geologie und wurde schließlich 1891 Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Ab 1897 leitete er die von der Akademie ins Leben gerufene Erdbebenkommission.

Zahlreiche Ehrungen zeugen von der internationalen Wertschätzung seiner Leistungen, so erhielt er unter anderem 1892 den Orden der Eisernen Krone, 1904 ein Ehrendoktorat der Universität Cambridge bzw. 1905 das Komturkreuz des Franz Josephs – Ordens.

Zu den wichtigen Veröffentlichungen zählen die ab 1880 erscheinenden „Beiträge zur Paläontologie Österreich – Ungarns“, „Das Gebirge um Hallstatt“, „Dolomitenriffe von Südtirol und Venetien“, „Grundlinien der Geologie von Bosnien – Herzegowina“ oder die „Cephalopoden der Hallstätter Kalke“.

Seine Liebe zum Alpinismus stand 1862 Pate bei der Gründung des „Österreichischen Alpenvereins“ zusammen mit Guido Freiherr v. Sommaruga und Paul Grohmann, dessen Kassier er von 1862 bis 1865 war. 1869 hatte er auch Anteil an der Gründung des Deutschen Alpenvereins und unterstützte die 1873 vollzogene Vereinigung zum Deutsch – Österreichischen Alpenverein.

Auf seine Leistungen und Verdienste weist auch sein Grabmal hin, denn vor dem Mosaik einer Alpenlandschaft steht die Marmorbüste des Verstorbenen und davor eine Frauengestalt, die in der einen Hand eine Eule als Symbol der Wissenschaft und in der anderen einen Lorbeerkranz hält.

Lit.:
Czeike Felix: Historisches Lexikon Wien, Bd. 4, Wien 1995 S. 286
Havelka Hans: Der Wiener Zentralfriedhof, Wien 1989, S. 130
Kleindel Walter: Das große Buch der Österreicher, Wien 1987 S. 351
Mecenseffy Grete: Evangelische Lehrer an der Wiener Universität, Wien 1967, S. 245ff